Archäologische Fundstelle
Reste eines Kalkbrennofens
Im Voralpenkanton Nidwalden sind archäologische Reste oft nur in grosser Tiefe zu finden. Dennoch überraschte es, dass bei den Abtragsarbeiten für den Geschiebesammler unter vier Meter Bachschutt die Reste eines Kalkbrennofens zum Vorschein kamen. Sein Alter lässt sich erst nach einer Radiokarbonanalyse von Holzkohlenresten (C14-Methode) genauer festlegen.
Solche einfachen Feldöfen wurden vor allem im Mittelalter und in der Neuzeit, im Alpenraum sogar bis ins 20. Jh. benutzt. Sie dienten der Herstellung von Branntkalk, der als Mauerverputz, zur Desinfektion von Ställen oder mit Sand und Wasser vermischt als Mörtel diente. Die Feldöfen bestanden aus einer runden Trockenmauer von mehreren Metern Durchmessern und einer Brennkammer. Um gebrannten Kalk zu bekommen, muss dieser während mehrerer Tage auf über 1000°C erhitzt werden, was grosse Mengen an Brennmaterial erfordert. Ein noch funktionstüchtiger Kalkbrennofen kann im Freilichtmuseum von Ballenberg (Kanton Bern) besichtigt werden.