Mit Polier Florian Studer auf der Baustelle

Interview mit Florian Studer, Polier, PK Bau

Was möchtest du in drei Jahren rückblickend über diese Baustelle sagen können – im Team, fachlich und persönlich?

Dass wir eine richtig gute Zeit miteinander auf der Baustelle hatten. Dass alles funktioniert hat und wir gemeinsam stolz auf dieses Grossprojekt sein können – auch mit Blick auf kommende Generationen. An einem Projekt mitzuwirken, das dem Schutz und der Sicherheit der Bevölkerung dient, ist etwas Besonderes. Dieses Jahrhundertprojekt macht mich persönlich sehr stolz.

Was ist genau deine Rolle im Gesamtprojekt Buoholzbach?

Ich bin als Polier für den Wasserbau und den Tiefbau verantwortlich.

  

Welche Teams führst du operativ und wie gross ist dein Verantwortungsbereich?

Ich stelle sicher, dass plangerecht gebaut wird. Dazu gehören Organisation, Materialbestellungen, Personalführung sowie die Koordination der Maschinen. Im Wasserbau arbeiten wir in einem Dreierteam. Insgesamt sind auf der Baustelle rund zehn bis zwölf Personen im Einsatz.

 

Wo liegen für dich aktuell die grössten Herausforderungen?

Im Winter ist das Wetter der entscheidende Faktor. Aktuell arbeiten wir am Fundament der Sammlerwand sowie im Wasserbau direkt im Gerinne.

 

Wie strukturiert sich ein typischer Arbeitstag auf der Baustelle?

Im Sommer starten wir um 6.45 Uhr, im Winter um 7.45 Uhr.
Der Tag beginnt mit einem Kaffee und einer kurzen Besprechung, bei der wir die Arbeiten koordinieren und die Teams einteilen. Um 12 Uhr ist Mittagspause. Einige bleiben in der Baracke, andere gehen in die Restaurants in Dallenwil, etwa in den Schlüssel oder ins Bahnhöfli. Um 13 Uhr geht es weiter bis 17 Uhr. Wir haben geregelte Arbeitszeiten – Feierabend machen alle gemeinsam.

 

Was sind im Moment die grössten Taktgeber?

Bis jetzt läuft alles sehr reibungslos. Die Zusammenarbeit mit den Behörden, dem Planungsbüro Schubiger AG sowie der Umweltbegleitung funktioniert ausgezeichnet.

 

Welche Sicherheitsstandards prägen den Alltag auf dieser Baustelle?

Das Tragen des Helms ist obligatorisch. Abschrankungen haben eine zentrale Bedeutung, und sämtliche Installationen entsprechen den SUVA-Vorgaben.

 

 Sind deine Teammitglieder motiviert oder brauchst du sie «speziell» anzuspornen?

Anspornen ist hier kein Thema. Das Team ist sehr motiviert. Arbeiten in dieser Dimension haben die meisten zuvor noch nie ausgeführt. Die Stimmung auf der Baustelle ist entsprechend sehr gut.

 

Gab es während der Bauzeit bis jetzt auch personelle Engpässe?

Nein, es gab zu keinem Zeitpunkt personelle Engpässe. Wir waren immer gut besetzt.

  

Hat im ersten Jahr auch mal was überhaupt nicht nach Plan funktioniert?

Nach längerem Überlegen: Nein, eigentlich nicht. Es ist alles sehr planmässig verlaufen.

 

 Gibt es auch Privatpersonen, die plötzlich auf der Baustelle stehen?

Ja, das kommt vor. Seit die Verbotstafeln montiert sind, hat der sogenannte Baustellentourismus aber stark abgenommen. Es sind meist dieselben drei bis vier Personen – Anwohner oder Pensionierte, die sich vor Ort informieren. Dafür nehmen wir uns gerne Zeit für einen kurzen Austausch. Gelegentlich gibt es auch Einheimische, die zwischen laufenden Maschinen unterwegs sind und wenig Verständnis für die Zutrittsverbote zeigen.

 

Seit gut 3 Monaten gibt es den Aussichtsturm – wird dieser rege besucht? Beobachtest du das überhaupt?

Mein Eindruck ist, dass der Aussichtsturm bisher eher wenig genutzt wird. Ich kann das natürlich nicht ständig beobachten. Aus meiner Sicht dürfte er stärker beworben werden. Er ist attraktiv, insbesondere jetzt, da auch die Informationstafeln platziert sind.

 Gibt es für dich spezielle Meilensteine in den nächsten 6–12 Monaten?

Ja. Der Bachbau sowie der Start der Arbeiten am Gerinne sind zentrale Meilensteine.

 

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